Die Freude, die ich in den Gesichtern sehe, gibt mir ganz viel Freude zurück

Hildegund Hünninghaus engagiert sich seit 10 Jahren als ehrenamtliche Vorleserin im Perthes-Haus Paderborn

V.l.: Olga Grajda, stellvertretende Enrichtingsleitung und Pflegedienstleitung,  Hildegund Hünninghaus, ehrenamtliche Vorleserin, und Eheramtskoordinatorin Alexandra Smirnov

V.l.: Olga Grajda, stellvertretende Enrichtingsleitung und Pflegedienstleitung, Hildegund Hünninghaus, ehrenamtliche Vorleserin, und Eheramtskoordinatorin Alexandra Smirnov

"Es lohnt sich, eine Aufgabe für Andere zu übernehmen. Es lohnt sich, auch das Schwere, das Verpflichtende, auf sich zu nehmen. Es lohnt sich, in der Gewissheit, damit den Menschen ihr Lebenslos zu erleichtern."
Mit diesem Spruch von Stefan Zweig sprachen die Bewohner*innen und Mitarbeitenden des Perthes- Hauses in Paderborn Hildegund Hünninghaus ihren Dank für ihr Engagement aus.

Seit 10 Jahren, immer wieder montags um 10.30 Uhr, treffen sich die interessierten Bewohner*innen des Perthes-Hauses zur Vorlesestunde, um alten und vertrauten Märchen, Geschichten, Gedichten und Balladen zu lauschen. Hildegund Hünninghaus hat der Vorlesestunde Charakter und ihre Stimme verliehen. Es gelingt ihr, die Vorleseaktion mit den Zuhörenden zu gestalten, eine persönliche Beziehung aufzubauen und auf die Wünsche der Teilnehmenden einzugehen.

Die Vorlesestunde ist ein sehr beliebter und wichtiger Teil des Angebotsplanes der Sozialen Betreuung. Das Vorlesen gewinnt im Alter wieder an Bedeutung, denn vielen älteren Menschen fällt es aufgrund körperlicher und geistiger Einschränkungen immer schwerer, selbst zu lesen. Wer als Kind und später im Erwachsenenalter gerne gelesen hat, bei dem bleibt das Interesse am geschriebenen Wort auch im Alter bestehen.

Für Frau Hünninghaus ist es wichtig, die eigene Lesefreude mit anderen zu teilen und als ehrenamtliche Vorleserin trägt sie dazu bei, dass ältere Menschen die Lust am Lesen nicht verlieren und geistig fit bleiben. Durch Vorlesen können ältere Menschen ihre Erinnerungen aktivieren, das Gedächtnis trainieren und am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

"In unserer Familie war es immer selbstverständlich, ein Ehrenamt auszuüben. Vorlesen habe ich schon immer gern gemacht. Gerade die alten Märchen, Gedichte und Legenden. Es freut mich, wenn ich sehe, wie die Bewohner die Texte wiedererkennen, teilweise mitsprechen. Die Freude, die ich in den Gesichtern sehe, gibt mir ganz viel Freude zurück und motiviert mich jede Woche aufs Neue. Ich fühle mich wohl im Haus. Der Umgang und der Grundton hier im Haus sind entscheidend für mich. Den Menschen, die gerade darüber nachdenken sich ehrenamtlich zu engagieren, möchte ich raten: Man muss sich prüfen, was macht mir Freude, was könnte Früchte tragen, was ist von Nutzen für die Bewohner und für mich selbst", sagt Hildegund Hünninghaus im Interview.

Olga Grajda, stellvertretende Einrichtungsleitung, die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes und die Bewohner des Perthes-Hauses hatten daher allen Grund, Hildegund Hünninghaus für den 10-jährigen treuen Einsatz zu danken.