Engeagement aus Liebe zur Tochter - #ehrenmensch Otto Klewitz

Otto Klewitz ist ein Beispiel dafür, dass Menschen, die durch persönliche Verbindung zu einem unserer Wohnhäuser stehen, sich auch genau dort mit Leib und Seele engagieren.

#ehrenmensch Otto Klevitz

„Als unsere Tochter Ina 1997 mit 20 Jahren in die Villa Wördenweber in Lippetal-Herzfeld gezogen ist, hat sich bei meiner Frau und mir das Engagement dort ganz natürlich ergeben. Wir hatten uns immer schon irgendwo engagiert. Aber hier bekommen wir besonders viel zurück!“

Die Villa Wördenweber in Lippetal-Herzfeld hat ein schönes Gelände mit Wiesen und Obstbäumen. Wo Herr Klewitz früher gerne auch mal mit eigener Maschine den Rasen gemulcht hat, weiden mittlerweile regelmäßig Schafe einer benachbarten Schäferin – so groß ist das Gelände.

Vor über 25 Jahren ist in der Villa eine Wohngruppe für Menschen mit Behinderungen eingerichtet worden und so nennen zehn Menschen den roten Backstein-Gebäudekomplex im südlichen Münsterland und im Auslauf der Soester Börde ihr Zuhause. Weitere Wohnungen gibt es noch in unmittelbarer Nähe in Herzfeld, aber auch in Hovestadt. Manchmal treffen sich alle Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam im geräumigen Gartenhaus, das durch Eltern schön hergerichtet worden ist. Diese Eltern, darunter Otto Klewitz und seine Frau, gründeten 2011 zusammen mit weiteren Freunden einen Förderverein. Dieser Förderverein bietet Form und Ausgangspunkt, um für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Villa das Leben noch schöner zu machen.

„Es ist ja so“, sagt der mittlerweile pensionierte Lehrer Klewitz im Interview, „man möchte den Kindern weiterhin auf gute Weise nahe sein und Freuden bereiten. Wenn unsere Tochter dort in der Wohngemeinschaft lebt, erleben wir nicht nur sie, sondern auch die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner. Mit der Zeit bekommt man mit, was Einzelnen Freude bereitet und guttut. Meine Frau ist dabei besonders feinfühlig, das ist bewundernswert.“

Otto Klewitz erzählt davon, wie vielfältig das Engagement von Eltern und Freunden der Villa Wördenweber aussieht. Dabei zieht es sich wie ein roter Faden durch, dass Aktivitäten unterstützt werden, die besonders schöne Gemeinschaftserlebnisse schaffen: Kutschfahrten durch die Soester Börde, Ausflüge zu Freiluftbühnen oder zum Bowling, aber auch diverse Gartenaktionen, wie Obstbaumernte oder Blumenpflege.

„Was mich dabei anspornt? Das ist die schöne Beziehung zu unserer Tochter dadurch. Als wir Freunde und Bekannte für den Förderverein angesprochen haben und als wir dann das erste Mal an der Villa Wörderweber zusammenkamen, sagte Ina so stolz: „Das sind alles meine Leute!“ Es ist einfach schön, mit anderen gemeinsam aktiv zu sein.“

Begeistert und ein bisschen wehmütig erzählt der heute 72-Jährige von früheren Aktivitäten, wie z. B. den Apfelfesten, die als Nachfolge von Herbstfesten die Villa zu einem spannenden Treffpunkt für Nachbarn und Freunde machten. Denn dorthin – mitten auf dem Hof – organisierte der Förderverein eine mobile Anlage, die die geernteten Äpfel des Gartens sofort in leckeren Apfelsaft verarbeiten konnte.

Die Bewohnerinnen und Bewohner hatten alle Hände voll zu tun und viel Spaß dabei, die Äpfel in die Maschine zu befördern und die Saftschläuche im Anschluss in den Karton zu verpacken. Nachbarn bekamen hier die Möglichkeit, aus ihrer eigenen Ernte ihren Saft zu pressen und freuten sich über einen Plausch und geselliges Beisammensein auf diesem besonderen Hof. Wehmütig erzählt dies Otto Klewitz deshalb, weil die Corona-Pandemie in den letzten Jahren diesen Aktivitäten einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Wir hoffen auf bessere Zeiten.

Danke für diesen Einblick in Ihr Engagement und für das Interview!