Seit 16 Jahren Engagement für das Perthes-Haus Paderborn - #ehrenmensch Elke Cink

Wenn Elke Cink in ihre geliebte erste Etage des Perthes-Hauses Paderborn geht, erwartet sie dort meist „ihr Empfangskomitee“: drei Damen im Flur, vor denen sie gerne einen höfischen Knicks macht. Dann verbeugen sich die Damen und alle lachen herzlich über ihr Begrüßungsritual. „Man muss einfach herzlich lachen. Das tut den Damen gut und mir! Nette Begegnungen, Lachen, das ist alles so wichtig.“

#ehrenmensch Elke Cink

Frau Cink ist schon über 16 Jahre im Perthes-Haus Paderborn aktiv. „Es war zunächst eine schwere Entscheidung, meine Mutter in ein Pflegeheim zu geben“, erzählt die agile ehemalige Geschäftsfrau eines Paderborner Kiosks ehrlich, denn die Mutter wollte trotz ihrer körperlichen Behinderung lieber zu Hause bleiben. „Aber wir brauchten umgehend eine Veränderung. Ich war, wenn ich täglich bei ihr war, nur mit Putzen, Pflege, Organisation beschäftigt. Das konnte ich nicht länger schaffen und: meine Mutter und ich hatten keinerlei entspannte Zeit zusammen. Die Entscheidung, in das Perthes-Haus umzuziehen, war richtig, aber hat uns manche Träne gekostet.“

Mit dem Einzug in das Perthes-Haus 2005 zeigte sich, dass bei Familie Cink eine neue Etappe begann, die fröhlicher und wertvoller war. So konnten nun Besuche der Mutter ganz anders gestaltet sein: gemeinsames Kartenspielen, Spazierengehen, Kaffeetrinken, Lesen. „Und dass ich ihr die Haare weiterhin wasche – diesen Wunsch konnte ich meiner Mutter auch erfüllen“, erzählt Elke Cink und blickt dankbar zurück. Fünf Jahre lebte ihre Mutter im Paderborner Perthes-Haus. Wenn Frau Cink ihre Mutter besuchte, hatte sie auch einen Blick für andere Bewohnerinnen und Bewohner. Beim Essen beispielsweise kam sie mit den Nachbarinnen ihrer Mutter ins Gespräch und konnte auch ihnen hier und da helfen. So begann ihre Geschichte des ehrenamtlichen Engagements.

Als die Mutter 2010 starb, besuchte Frau Cink weiterhin Menschen im Haus und half hier und dort ehrenamtlich bei Festen und Bastelaktionen mit. Denn anpacken, aktiv sein, in Gespräche kommen, gehört zu ihrem Leben dazu und die Dankbarkeit der Seniorinnen und Senioren im Perthes-Haus macht sie glücklich: „Sobald wir irgendetwas Besonderes für die Bewohnerinnen und Bewohner machen und man dabei die nette Begegnung hat, höre ich ein herzliches „Danke“. Auch, wenn ich nur eine Frau bis zu ihrem Zimmer begleite.“

Kürzlich starb die Dame, der Elke Cink jahrelang nicht nur Begleitung, sondern auch eine enge Vertraute war. „Wir haben uns gut verstanden. Sie hat mir Interessantes aus Paderborn von früher erzählt und ich habe ihr von Neuigkeiten in der Stadt heute erzählt. Sie wollte auf den Friedhof, auf dem ihre Eltern und ihr Mann bestattet wurden, und so habe ich ihr gerne diesen Wunsch erfüllt. Gegen Ende ging das alles nicht mehr. Bis zu ihrem Tod habe ich sie besucht.“

„Ich finde es generell wunderbar, mich im Perthes-Haus zu engagieren“, erzählt Frau Cink. „Nun wünsche ich mir eines: dass sich im Bewohner- und Angehörigenbeirat neue Leute engagieren. Denn dort engagiere ich mich auch schon seit 2006!“

Dieser Beirat sei eine gute Sache, sagt sie, da dort zwischen Angehörigen und Bewohnerinnen und Bewohnern Inhalte besprochen werden, die mit der Hausleitung und dem Sozialdienst dann zur Verbesserung der aktuellen Situation führen. „Da geht es mal um die Verpflegung, mal um die Wäsche oder andere Belange. Man trifft sich circa alle zwei Monate. Bei Angehörigen-Abenden wird jährlich um Mitarbeit durch neue Angehörige gebeten, aber bisher ist noch selten jemand nachgerückt. Das ist schade, es ist nämlich eine gute Sache. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bei den Bewohner*innen um unsere Eltern oder Partner handelt und nicht um irgendjemanden.“

Ob sich bald jemand Neues finden lässt?

Vielen Dank #ehrenmensch Elke Cink für das Interview!